Die Geschichte unserer Schule in Zahlen

Januar 1835

Albert Klotz unterrichtet in seiner Privatwohnung die erste taubstumme Schülerin Auguste Ecke, die Stieftochter des Bäckers Tümmler, 6 Jahre lang.
Die erste Privatanstalt für taubstumme Kinder wird gegründet.

 

3. Juli 1845

Im Haus am Jägerplatz (ehemaliges Wohngebäude des Direktors des Botanischen Gartens mit 180 m2) entstehen ein Klassenraum, Lehrerwohnungen, ein Erholungs-, Spiel- und Turnplatz.

Es gibt Handfertigkeitsunterricht für Jungen (Werken) und Handarbeitsunterricht für Mädchen (Handarbeiten) sowie Papparbeiten (Buchbinden).
Kinder wohnen bei Pflegefamilien, es muss Schulgeld (gestaffel) gezahlt werden.
Lehrfächer sind Lesen, Schreiben, Sprechen, Turnen, Rechnen, Gartenbau, Werken, Religion, Zeichnen, Handarbeit (Ausbesserung der Kleidung), 2x wöchentlich Spaziergang, Besuch von Werkstätten.
Zum Schulabschluss ist Konfirmation.
Danach gehen die Schüler zu Handwerksmeistern in die Lehre

 

30. November 1876

Reglement für Taubstummenanstalt wird eingeführt: Lehrer müssen Lehrbefähigung für Taubstummenunterricht haben, Lehrer erteilen 24 Stunden wöchentlich, Unterricht wird in Probelektionen überprüft.

 

1886

Die Provinz Sachsen übernimmt die Schule.

 

1890

Albert Klotz geht in den Ruhestand.

 

21.04.1894

Albert Kotz stirbt.

 

1899

Es gibt einen neuen Lehrplan und die Forderung nach 8 Jahren Schulunterricht.

 

1905 und 1907

Die Häuser Jägerplatz 24 und 26 kommen zur Anstalt dazu.

 

1908 – 1923

Die alte Schule wird abgerissen; der Unterricht findet in einem Ausweichgebäude statt (in der Burgstraße 58).

 

1910

Der Neubau am Jägerplatz ist fertig (Haus steht heute noch), mit der Wohnung für den Direktor (später Schulräume), mit dem Festsaal und dem Zeichensaal sowie einem Schwimmbad im Keller. Jetzt lernen hier 70 bis 80 Schüler.

 

1914 – 1918

1. Weltkrieg. Viele durch den Krieg ertaubte erhalten Hilfe durch die Schule.

 

1924

Die Sonderklasse für Schwachbegabte wird eingeführt. An der Anstalt sind jetzt auch sprachbehinderte und körperlich behinderte Kinder (es gibt besondere Kurse im Basteln und Turnen).

 

1929

In einem Anstaltsraum arbeitet eine Beratungsstelle für Gehörlose, die von Gehörlosen selbst geleitet wird.

 

1931

Die Anstalt bekommt ein eigenes großes Gartenbaugrundstück für den Gartenbauunterricht.

 

1935

In der Anstalt lernen jetzt 127 Schüler und 12 Lehrlinge in der angegliederten Berufsschule (für verschiedene Berufe), arbeiten 11 Lehrer, 1 Anstaltsarzt und 1 Hauswart.
Es gibt einen Spielplatz, eine Freiluftklasse, eine Bücherei, ein vergrößertes Bad, einen Handarbeitsraum und eine Lehrküche.
Ein Internat soll neben der Schule gebaut werden, wird aber nicht genehmigt.
Weiterhin gibt es Pflegestellen (1939: 59 Pfleglinge). Ein Arzt kümmert sich um die Schüler in den Pflegefamilien (er arbeitet mit 80 Jahren immer noch und es gab keinen Nachfolger).

Es findet die 100-Jahr-Feier der Schule statt.
Ehemalige Schüler spenden Geld für eine Schule (400 Mark).

 

1938

Die Schule bekommt einen neuen Namen: „Provinzial-Gehörlosenschule“.
Die Schüler der 7. Klasse erhalten Schwimmunterricht im Stadtbad. Neu sind auch der Absehunterricht und der Verkehrsunterricht, auch für Spätertaubte und Schwerhörige.

 

1943

Die Berufsvermittlung wird eingeführt. Die Mädchen erlernen im „Heim für gehörlose Mädchen“ (in der Burgstraße) Hauswirtschaft und Damenschneiderei.
Die Jungen lernen „in der Heimat“ verschiedene Berufe. Die Lehrmeister besuchen sie regelmäßig.
Sportvereine trainieren in der Schule.
Es gibt Anfragen (400 mal) zum „Erbgesundheitsgesetz“. Gehörlose werden sterilisiert (wenn Gehörlosigkeit erblich bedingt ist). Der Direktor schützt Schüler und Eltern.
Die Brandwache wird durchgeführt. Der Luftschutzkeller befindet sich im Schwimmbad der Schule.

Nach den Sommerferien kommen nur 43 Schüler an die Schule zurück.

 

1944

Die Anstaltsbücherei wird vom Dachgeschoss in den Keller geräumt.
Am 10. Januar 1945 sind 102 Kinder anwesend, 20 fehlen.
Bei Alarm zitter/beben die Mauern, ansonsten sind sich die Schüler der Gefahr nicht bewusst.

 

Bis Oster 1945

Bis jetzt gibt es keinen Schaden an der Schule. Dann wird die Schule beim Luftangriff der Amerikaner schwer getroffen (Dach und Fenster sind kaputt, ein Loch ist in der Außenwand, die Turnhalle ist beschädigt).

 

4. Juni 1945

Die Sowjetmacht besetzt die Stadt Halle. Schulen werden geschlossen.

 

1. Oktober 1945

Die Schule wird wieder geöffnet mit 90 Kindern und 11 Lehrern (2 Lehrer sind noch in Gefangenschaft)

DDR

 

Ab Oktober 1949

Die Lehrer müssen in Berlin ein Zusatzstudium absolvieren.

 

1952

Arbeitsgemeinschaften werden eingeführt: „Junge Techniker“, „Junge Nauturforscher“, „Junge Künstler“, „Tanz“, „Foto“ und „Junge Elektriker“.

Die Schule hat einen neuen Namen „Gehörlosenschule Halle“, mit Kindergarten und Berufsausbildung in Halle.
In der DDR gibt es 7 Gehörlosenschulen (in Halle, Berlin, Leipzig, Dresden, Güstrow, Erfurt und in Halberstadt) und 1 Gehörlosenhilfsschule (in Eberswalde). Jede Schule bildet andere Berufe aus.

 

27. Mai 1960

125-Jahr-Feier und die Namensverleihung „A. Klotz“ in einem Festakt.

 

Nach 1962

Auslandsbeziehungen mit den Schulen in Warschau, Plzen, Kremnica, Vac, Eger und Sopron.

 

1982

Die Gehörlosen- und Schwerhörigenschule (zuerst nur Klassen 1 bis 4 und der Kindergarten) werden zusammengelegt.
Die Schüler rechnen mit Taschenrechnern (der Rechenstab wird abgeschafft).

 

1983

Jetzt zieht auch die Oberstufe der Gehörlosenschule in das Gebäude der Schwerhörigenschule ein.
Das Internat in der Burgstraße wird Internat der Blinden- und Sehschwachenschule.
Das Internat am Moritzburgring wird Kindergarten.

 

1991

Umzug der Schule in die Murmansker Straße.
Die Schule und das Internat stehen auf einem gemeinsamen Grundstück.
Das Schulhaus wird renoviert (neues Dach, neue Heizung, neue Fenster, Räume werden verändert). Der Schulhof wird erneuert.
Die Renovierung dauert viele Jahre. Unterricht findet bei Lärm und Dreck statt.

 

2005

Das Internatsgebäude wird renoviert.

 




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